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Dieses Bild ist eine kleine Meditation über Vergänglichkeit, Verbindung – und über die seltsame Eleganz von Dingen, die nicht für die Ewigkeit gemacht sind. Und manchmal ist das auch genau richtig so.
Ich finde Schönheit oft im Kontrast. In diesem Fall liegt sie in der stillen Magie eines ungleichen Paars: ein alter, gebrechlicher Mann und eine schöne Frau, die einen kurzen Moment auf der Tanzfläche miteinander teilen. Sie berühren sich kaum, und trotzdem geht da etwas zwischen ihnen hin und her – zart, flüchtig, unausgesprochen.
Ich wollte mich intensiver mit Gestik im figurativen Malen beschäftigen und habe der Frau eine schwebende, dynamische Pose gegeben – leicht, elegant, fast schwerelos. Als Gegengewicht dazu steht der Mann: steif, vorsichtig, vom Alter gezeichnet. Diese körperliche Spannung spiegelt sich auch emotional wider – sie hebt ab, er hält fest.
Die Pose der Frau war tatsächlich eine Herausforderung. Ich wollte, dass sie in Bewegung ist – ausdrucksstark und elegant –, aber die Gewichtsverlagerung zwischen den Füßen musste glaubwürdig bleiben. Wenn sie zu engagiert oder zu kraftvoll dargestellt wäre, hätte sie ihn einfach von der Tanzfläche gefegt – und damit wäre das fragile Gleichgewicht dahin gewesen. Ich brauchte also eine Geste, die sowohl ausdrucksstark als auch zurückhaltend ist. Es hat einige Skizzen gebraucht, bis ich den Punkt gefunden habe, an dem sich Anmut und Vorsicht begegnen.
Um die Wirkung des Moments zu verstärken, habe ich gezielt mit Licht gearbeitet – ein markanter Lichtstrahl fällt in den Raum und verwandelt ihr dunkles Kleid in eine Farbexplosion. Das Licht wird fast zu einer eigenen Figur im Bild, es hebt sie heraus – im Kontrast zu der abgenutzten, rauen Umgebung, die eher zum Leben des Mannes zu passen scheint als zu ihrem. Sie wirkt ein bisschen fehl am Platz – aber vielleicht ist genau das der Reiz: die Schönheit eines flüchtigen Moments, der nicht bleibt.
Vielleicht kehre ich zu diesem Motiv noch mal zurück – vielleicht vertausche ich eines Tages ihre Rollen. Die Frau in Ruhe, schwer und still – der Mann in Bewegung. Dieser Kontrast lässt mich nicht los.