André Cohnen
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Smoke And Mirrors
Project type
Oil on canvas. 50 x 50 cm
Date
2025
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Um die ehrlich zu sein habe ich nicht nur eine einzige 50×50-Leinwand gekauft — es wurden gleich mehrere. Das Format, das Material: beides passte einfach. Da mussten noch mehr Geschichten darauf entstehen.
Ursprünglich ging diese Arbeit von einer ganz anderen Idee aus. Lange schwirrte das Bild eines Sauna-Meisters im Kopf herum, der während einer Zeremonie dichte Schwaden über seine Gäste fächelt. Eine Szene voller Atmosphäre: schwere Luft, Hitze, etwas beinahe Rituelles.
Doch irgendwann veränderte sich etwas — vielleicht lag es an der Arbeit an The Boxer, vielleicht an der Struktur der Leinwand, vielleicht einfach an einer inneren Stimmung. Das Saunabild verlor an Kraft. Stattdessen tauchten immer wieder Grautöne, gedämpfte Erdfarben und leisere Emotionen auf.
Der Rauch aber blieb. Und aus diesem Rauch entstand etwas völlig anderes.
Dieses Bild führt zurück zu einem vertrauten Thema: Frauen. Es sollte wieder eine rätselhafte Szene werden — eine einzelne Figur, ertappt in einem Moment hinter der Bühne. Das Ziel war dieser Ausdruck, den man kaum steuern kann: nicht vorbereitet, irgendwo zwischen Anspannung und Lockerheit. Dazu sollte eine gute Portion Dramatik kommen.
Es kam der Gedanke an Degas und seine Ballerinas: diese flüchtigen, ungeschminkten Momente im Schatten des großen Auftritts. Die Frage stellte sich: Wie könnten diese Themen — Bühne, Zwischenwelten, unausgesprochene Geschichten — aufgenommen und mit den eigenen Obsessionen verknüpft werden: Spannung, Geste, innere Schichten?
Statt des Sauna-Meisters rückte schließlich eine Burlesque-Tänzerin in den Mittelpunkt. Eine Figur, die ein wenig Theater erlaubte — prachtvolle Federschals, dramatisches Make-up, Kostüme, die gleichzeitig Schutz und Schmuck sind.
Um die Szene zu verankern, wurde ein Spiegel mit leuchtenden Schminkleuchten eingebaut — als Spiel zwischen warmem und kühlem Licht, zwischen Sichtbarem und Spiegelbild, zwischen Pose und Wirklichkeit.
Dieses Bild zeigt keine Show. Und es zeigt auch nicht den Moment davor. Sondern das Danach — die kurze Stille, wenn das Publikum gegangen ist, wenn die Maske zu rutschen beginnt, wenn der Raum endlich ausatmet. Eine Welt aus Oberflächen und Schatten, aus Präsenz und Spiel, aus Wahrheit und Illusion — immer noch eingehüllt in Rauch.
Aber dieses Thema ist noch nicht zu Ende erzählt. Eine weitere Idee schwebt bereits herum: eine zweite Tänzerin, in einem anderen Backstage-Raum. Ruhiger, verletzlicher auf eine andere Weise. Noch formt sich das Bild — aber schon jetzt scheint sie aus dem Rauch herauszutreten.
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