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Nachdem ich bei „Ms D’Aubigny’s next move“ eine Frau beim Schachspiel gezeigt hatte – allein, ohne Gegenüber – war mir klar: Da ist noch was offen. Ich wollte die Idee weiterdenken. Mehr Spannung. Mehr Interaktion. Mehr Geschichte.
Also habe ich diesmal beide Spielerinnen ins Bild genommen. Statt Schach wählte ich Backgammon – ein Spiel, das meiner Meinung nach viel zu selten gespielt oder ernst genommen wird. Die Gegnerin: eine alte Frau. Der Altersunterschied bringt sofort zusätzliche Ebenen hinein – Erfahrung, Erinnerung, Blickwechsel.
Und ich wollte raus aus dem Innenraum. Diesmal draußen, bei warmem Licht. Aber je länger ich daran arbeitete, desto mehr zog es mich zurück in eine rauere Bildsprache. Ich hab mich wieder in die Möglichkeiten des Malmessers verliebt. Also habe ich die Szene vor eine alte Hütte verlegt, irgendwo im Süden, mediterran, staubig. So konnte ich mit gedeckten Beigetönen arbeiten, ohne das Licht zu verlieren.
Im Kern geht es aber um die Körpersprache und die Spannung zwischen den beiden. Beide greifen ins Spiel ein, mit den Händen, mit der Haltung. Der Spieltisch wird zur Bühne – jede Geste zählt.
Die Pose der jüngeren Frau war besonders knifflig. Sie sollte entspannt wirken, aber trotzdem präsent. Nach mehreren Skizzen habe ich eine Haltung gefunden, die passte: Eine Hand ruht auf der Stuhllehne, der Oberkörper leicht gedreht zur Gegnerin. Zwischen Zurücklehnen und Zuschauen. Genau dazwischen.
Es war eine Herausforderung – aber eine, die sich gelohnt hat. Zwei Figuren, eine Geschichte, keine Worte. Und dieses leise, druckvolle Schweigen, das manchmal zwischen zwei Spielzügen liegt.